Sie machen sich in Österreich selbstständig – Hier sind 9 Nützliche Tipps für Sie als angehende Unternehmer und Unternehmerinnen.

Die Entscheidung, sich selbständig zu machen, ist ein großer Schritt und kann sowohl herausfordernd als auch äußerst bereichernd sein. In Österreich gibt es zahlreiche Aspekte, die beachtet werden sollten, um den Start in die Selbständigkeit erfolgreich zu gestalten. In diesem Artikel möchten wir Ihnen einige nützliche Tipps geben, die Ihnen bei der Gründung Ihres Unternehmens helfen können.

Nachfolgend unsere 9 Tipps:

1. Geschäftsidee entwickeln

Bevor Sie den ersten Schritt in die Selbständigkeit wagen, sollten Sie eine klare und tragfähige Geschäftsidee entwickeln.

Überlegen Sie sich:

  • Marktforschung
    Was können Sie gut?
    Wer sind Ihre potenziellen Kunden?
    Welche Bedürfnisse haben sie?

  • Konkurrenzanalyse
    Welche Wettbewerber gibt es bereits und wie können Sie sich abheben?

  • USP (Unique Selling Proposition)
    Was macht Ihr Angebot einzigartig?
    Warum soll der Kunde genau zu Ihnen kommen?

2. Rechtsform wählen

Die Wahl der richtigen Rechtsform ist entscheidend für den rechtlichen und steuerlichen Rahmen Ihres Unternehmens.

Je nach gewählter Unternehmensform gibt es unterschiedliche Besonderheiten:

  • Einzelunternehmen
    Einfach zu gründen, jedoch unbeschränkte Haftung. Steuerlich bei geringen Einnahmen vorteilhaft.

  • OG (Offene Gesellschaft)
    Geeignet für mehrere Gesellschafter, aber ebenfalls mit persönlicher Haftung verbunden. Steuerlich bei geringen Einnahmen vorteilhaft.

  • GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung)
    Beliebt wegen der beschränkten Haftung, jedoch mit höherem Gründungsaufwand und größeren laufenden Kosten. Bei höheren Einnahmen steuerlich günstiger als andere Gesellschaftsformen.

  • KG (Kommanditgesellschaft) bzw. GmbH & CO KG
    Eine Kombination aus zwei Gesellschaftsformen. Man profitiert von der beschränkten Haftung der GmbH und von den Steuervorteilen ebenfalls mit persönlicher Haftung verbunden

     

3. Businessplan erstellen

Ein detaillierter Businessplan ist unerlässlich. Er dient nicht nur als Fahrplan für Ihr Unternehmen, sondern kann auch bei der Beantragung von Förderungen oder Krediten helfen.

Ihr Businessplan sollte folgende Punkte umfassen:

  • Geschäftsbeschreibung

  • Marktanalyse

  • Finanzplanung (Kosten, Einnahmenprognosen, Liquiditätsplanung )

  • Marketing- und Vertriebsstrategien

4. Finanzierung sichern

Die finanzielle Basis ist entscheidend für den Erfolg Ihres Unternehmens.

Überlegen Sie sich verschiedene Finanzierungsoptionen:

  • Eigenkapital
    Nutzen Sie Ersparnisse oder Unterstützung von Freunden und Familie.

  • Bankkredite
    Stellen Sie sicher, dass Ihr Businessplan solide ist, um die Chancen auf einen Kredit zu erhöhen.

  • Förderungen und Subventionen
    Informieren Sie sich über staatliche Förderungen für Gründer in Österreich.

5. Gewerbeanmeldung und rechtliche Aspekte

In Österreich unterliegen die meisten Tätigkeiten der Gewerbeordnung. In diesem Fall müssen Sie ein Gewerbe anmelden.

Der Prozess variiert je nach Branche, aber in der Regel benötigen Sie:

  • Gewerbeanmeldung
    Diese erfolgt beim zuständigen Magistrat oder der Bezirkshauptmannschaft.

  • Steuernummer
    Sie müssen sich beim Finanzamt melden.

  • Sozialversicherung
    Informieren Sie sich über Ihre Pflichten zur Sozialversicherung (SVS).

  • Versicherung
    Infomieren Sie sich über Versicherungen, die die wichtigsten Risiken abdecken. Informieren Sie sich unbedingt vorab, welche konkreten Schadensfälle vom Versicherungsschutz umfasst sind und wie hoch Ihr Selbstbehalt im Versicherungsfall wäre.

6. Marketing und Kundengewinnung

Um Ihr Unternehmen bekannt zu machen, sollten Sie eine Marketingstrategie entwickeln. Nutzen Sie verschiedene Kanäle:

  • Marketing
    Egal ob Online oder Offline Marketing achten Sie auf einen professionellen Auftritt ihres Unternehmens nach Außen. Eine professionelle Website, Social-Media-Präsenzen sind heutzutage genauso unverzichtbar wie haptisch und optisch wertige Geschäftsdrucksorten.

  • Netzwerken
    Bauen Sie Kontakte in Ihrer Branche auf. Networking-Events oder Branchenverbände können wertvolle Kontakte bringen.

  • Kundenservice
    Zufriedene Kunden sind die beste Werbung. Achten Sie auf einen hervorragenden Service und sammeln Sie das Feedback ihrer Kunden/Klienten.

7. Geschäftspartner

Sprechen Sie mit anderen Unternehmern. Insbesondere mit denen aus Ihrer Branche. Was sind deren Erfolgsgeheimnisse?

Erfahrungen und Fehler anderer Unternehmen können für Sie eine enorme Bereicherung darstellen.
Wählen Sie sich Ihre Berater und Geschäftspartner mit äußerster Sorgfalt aus.

8. Weiterbildung

Der Markt und die rechtlichen Rahmenbedingungen verändern sich ständig. Halten Sie sich über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden.

Behalten Sie Trends, Veränderungen und wichtige Gerichtsentscheidungen im Auge. Investieren Sie laufend in Ihre Weiterbildung, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

9. Sicherheiten

Investitionen, Fixkosten und Verbindlichkeiten sollten Sie immer großzügiger kalkulieren als ihre Einnahmen. Ungeplante Kosten können jederzeit entstehen (z.B Wertsicherungen bei laufenden Verträgen, Materialkosten, Haftungen, nicht verrechenbare Leistungen etc.).

Ihre Einnahmen sollten Sie stets defensiv kalkulieren. Viele Unternehmer wissen nicht, dass im Insolvenzfall des Schuldners sogar dessen Zahlungen ans Unternehmen rückabgewickelt werden können.

Stellen Sie daher auch als Unternehmer sicher, dass Sie stets über einen „Notgroschen“ auf der hohen Kante verfügen.

Unser Fazit

Der Weg in die Selbständigkeit kann steinig sein, aber mit einer soliden Planung, der richtigen Unterstützung und einem klaren Fokus auf Ihre Ziele können Sie erfolgreich sein.

Bei Fragen zu rechtlichen Aspekten oder zur Unternehmensgründung stehen wir Ihnen als Rechtsanwaltskanzlei für Wirtschaftsrecht gerne zur Seite.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Selbständigkeit!